Frisch, fruchtig, Rosé – der Sommerwein im Fokus

Rosé passt perfekt zum Sommer – leicht, kühl und erfrischend. Doch wie wird er genau hergestellt? Und was hat die Schweiz punkto Rosé zu bieten?
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Thursday 19 Jun 2025 Weinwissen

Ob beim Grillabend auf dem Balkon, beim Picknick am See oder zum Apéro mit Freunden: Rosé ist aus der warmen Jahreszeit kaum mehr wegzudenken. Seine zarte Farbe, sein frischer Duft und seine unkomplizierte Art machen ihn zum idealen Sommerbegleiter.

Wie entsteht Rosé?

Rosé wird aus roten Trauben hergestellt – genauso wie Rotwein. Der entscheidende Unterschied liegt darin, wie lange der Saft in Kontakt mit den Beerenschalen bleibt. Denn der Farbstoff der Trauben sitzt in der Schale. Beim Rosé werden die Trauben sanft gepresst oder kurze Zeit (meist wenige Stunden) eingemaischt, also mit den Schalen zusammen vergoren. Dadurch erhält der Wein seine typische rosa Farbe – je nach Rebsorte und Verfahren hell oder kräftig.

Rosé

Es gibt drei gebräuchliche Methoden zur Herstellung:

  • Direktpressung: Rote Trauben werden wie Weisswein sofort gepresst. Der Saft hat nur kurzen Kontakt mit den Schalen – das ergibt besonders helle, elegante Rosés.

  • Mazeration oder kurze Maischestandzeit: Die Trauben werden für einige Stunden stehen gelassen, bevor der Saft abgepresst wird. So entstehen kräftigere Farben und ausgeprägtere Aromen.

  • Saignée-Methode: Ein Teil des Saftes wird bei der Rotweinproduktion abgezogen („ausgeblutet“) und separat als Rosé vergoren. Diese Methode ergibt meist konzentrierte, aromatische Weine.

Schweizer Rosé – regional, vielfältig und traditionsreich

Auch in der Schweiz hat Rosé Tradition – und Stil. Besonders bekannt ist der Œil de Perdrix (französisch für «Rebhuhnauge») aus dem Kanton Neuenburg, ein lachsfarbener Rosé aus der Rebsorte Pinot Noir. Diese Spezialität wird seit dem 19. Jahrhundert produziert und steht exemplarisch für den eleganten Schweizer Roséstil.

In verschiedenen Regionen der Schweiz entstehen heute qualitativ hochwertige Rosés aus unterschiedlichen Rebsorten:

  • Pinot Noir: Vor allem in der Deutschschweiz, im Wallis, im Waadtland und in Neuenburg – für feine, elegante Rosés.

  • Gamay: Häufig in der Genferseeregion oder im Genfer Weinbau – für fruchtbetonte, lebhafte Rosés.

  • Merlot: Im Tessin – ergibt kräftige Rosés mit südländischem Flair.

  • Syrah, Zweigelt oder Garanoir: Je nach Region werden auch andere Rebsorten verwendet, die den Weinen Charakter und Farbe verleihen.

Rosé

Rosé servieren – so kommt er zur Geltung

Rosé soll nicht nur schön aussehen, sondern auch gut schmecken. Damit Sie den Wein perfekt geniessen können, hier ein paar Tipps:

Serviertemperatur

  • Ideal: 8–10 °C

  • Nicht zu kalt servieren, sonst verlieren sich die Aromen.

Foodpairing

Rosé ist ein Allrounder am Tisch – besonders im Sommer. Er passt zu:

  • Grillgemüse, Poulet, Fisch vom Grill

  • Salaten mit Ziegenkäse oder Beeren

  • Leichten Pasta-Gerichten mit Tomate oder Meeresfrüchten

  • Antipasti, Tapas und Apéroplatten

Schweiz. Natürlich.