Offene Weinkeller 2025: So empfängt die Cave La Madeleine ihre Gäste im Wallis

Camille Fontannaz von der Cave La Madeleine – André Fontannaz et filles in Vétroz verrät, wie das Walliser Weingut die offenen Weinkeller 2025 zu einem besonderen Erlebnis macht.
© Cave de La Madeleine – André Fontannaz et filles
Wednesday 30 Apr 2025 Weintourismus

Camille Madeleine Fontannaz, welche Tipps haben Sie für Besucherinnen und Besucher der offenen Weinkeller?

Ich empfehle, jedes Jahr neue Weinkeller zu entdecken, besonders kleinere, die man nicht immer auf dem Radar hat. Die offenen Weinkeller sind eine grossartige Gelegenheit, seltene oder einheimische Sorten zu probieren. Bei uns in Vétroz zum Beispiel sollte man unbedingt die Amigne entdecken – eine Rebsorte, die es fast nur hier gibt.

Was bedeuten die Tage der offenen Weinkeller für Sie?

Für uns ist das der wichtigste Anlass des Jahres – sowohl in Bezug auf den direkten Verkauf als auch auf die Besucherzahlen im Keller. Die Veranstaltung gehört bei uns fest ins Jahresprogramm. Sie hat einerseits eine sehr festliche Komponente, andererseits lohnt sie sich auch wirtschaftlich, was sicher zur Motivation beiträgt, jedes Jahr mit Herzblut dabei zu sein.

Wie empfangen Sie Ihre Gäste während der Veranstaltung?

Für ein einzigartiges Erlebnis schaffen wir verschiedene Verkostungsbereiche, die auf die Vorlieben jedes Einzelnen zugeschnitten sind: die sonnige Terrasse mit Blick auf die Weinberge, der Keller, um in den Prozess der Weinherstellung einzutauchen, oder eine gemütliche Lounge. Wir servieren den Wein direkt am Tisch und begleiten jeden Besucher, um seinen Geschmack kennenzulernen und ihm die Geschichten hinter unseren Weinen zu erzählen. Das gesamte Team, vom Kellermeister bis zu den Auszubildenden, ist mit dabei. Für die richtige Stimmung sorgen ein Pianist und musikalische Unterhaltung sowie die passenden Speisen und Weine, die unser Affineur Claude Luisier sorgfältig ausgewählt hat.

Wie wichtig ist der persönliche Kontakt für Sie – gerade heute in einer digitalen Welt?

Er ist entscheidend. Digitale Kommunikation ist hilfreich, aber sie ersetzt nicht das persönliche Gespräch. Ich denke, dass die Schweizer Weine immer besser werden. Umso mehr zählt diese emotionale Verbindung – wir nennen das „Sympathiekapital“ – die vielleicht jemanden dazu bringt, zu Ihnen oder zu jemand anderem zu gehen. Wenn sich jemand willkommen fühlt und als Teil der Familie empfangen wird – dann bleibt man verbunden.

Haben Sie persönlich einen Lieblingswein in Ihrem Betrieb?

Der Amigne liegt uns besonders am Herzen. Aber auch unsere Cuvée «Magdalena» bedeutet uns sehr viel. Sie ist so etwas wie das Aushängeschild unseres Hauses. Und natürlich darf der Fendant nicht fehlen, ein Muss für den Start jeder guter Weindegustation. Wir sind übrigens sehr stolz auf unseren Jahrgang 2023, der den Preis «Étoile du Valais» gewonnen hat und damit zum besten Walliser Fendant des Jahres 2024 gekürt wurde. Eine schöne Anerkennung!

2024 war ein schwieriges Weinjahr. Spüren Sie das?

Ja, es war eine echte Herausforderung – im Rebberg wie im Keller. Dennoch sind wir zuversichtlich: Der Jahrgang wird frisch, leicht, mit Eleganz. Es wird weniger Wein geben, aber die Qualität stimmt.

Was sind weitere Herausforderungen im Weinbau?

Das Klima stellt uns immer öfter auf die Probe – Spätfrost, Feuchtigkeit, Krankheiten. Es ist ein ständiger Kampf. Deshalb haben wir uns für eine verantwortungsbewusstere Landwirtschaft entschieden: Wir bewirtschaften die Hälfte unseres Betriebs, also etwa 13 Hektar, biologisch. Unser Ziel ist es, Umweltschutz und Spitzenqualität in Einklang zu bringen. Wir sind Vitiswiss-zertifiziert und mehrere unserer Weine tragen das Label «Marke Wallis», das einen nachhaltigen und ethischen Ansatz garantiert.

Was zeichnet die Cave La Madeleine besonders aus?

Wir sind ein Familienbetrieb – mein Vater hat ihn gegründet, heute arbeiten meine Schwester, meine Mutter und ich gemeinsam daran. Wir legen Wert auf Authentizität, Terroir und die Persönlichkeit unserer Weine. Unsere Weine haben Charakter und werden regelmässig ausgezeichnet. So wurde beispielsweise unser Rosé „Les Gamines“, ein blumiger, leichter und zart-femininer Wein, am Mondial du Pinot von Vinofed zum besten Rosé gekürt. Ein Projekt, das uns besonders am Herzen liegt und der ideale Begleiter für einen farbenfrohen Sommer sein wird!

Info

  • Die Tage der offenen Weinkeller finden im Wallis vom 29. bis 31. Mai 2025 statt.

  • Öffnungszeiten 11 bis 18 Uhr.

  • Mehr Infos zur Cave de La Madeleine – André Fontannaz et filles hier.

Schweiz. Natürlich.